Am Freitag, dem 24. März 2023 starteten die Französisch-Schüler*innen der 4. Klassen in ihr Erasmus-Abenteuer. Nachdem unsere französischen Projektpartner*innen bereits eine Woche in Judenburg verbracht hatten, wurde das Projekt nun in Laval fortgesetzt.
Link 1: Schüler*innenaustausch in Österreich (Übersicht): https://padlet.com/letschallengethefuture/e-akk-change-scolaire-en-autriche-e2ghac54wa9wcfr1
Link 2: Schüler*innenaustausch in Frankreich (Übersicht): https://padlet.com/letschallengethefuture/e-akk-laval-36u5vpwzl90xwzs9
Link 3: Erasmus+ Blog des BG/BRG Judenburg: https://brgjudenburgeuinstitutions.blogspot.com/
Um unseren Schüler*innen ein breites Kulturprogramm anbieten zu können, war Paris die erste Station der Reise. Am Samstag standen Besuche des Eiffelturms und des Louvre an, am Sonntag folgten ein Stadtspaziergang, Notre Dame de Paris auf der Île de la Cité sowie ein Abstecher ins bekannte Viertel Montmartre. Ausgangspunkt waren der Arc de Triomphe und die Champs Élysées.
Am Montag erfolgte dann die Weiterreise nach Laval. Laval ist die größte Stadt und Préfecture des Départements Mayenne, das zur Region Pays de la Loire gehört. Bereits am Vormittag, unmittelbar nach unserer Ankunft und der Begrüßung durch die Direktorin des Collège Pierre Dubois, starteten die ersten Workshops: Gemeinsam mit ihren französischen Partner*innen setzten sich unsere Schüler*innen der 4. Klassen mit dem Nachhaltigkeitsgedanken in der Europäischen Union auseinander. In verschiedenen Aktivitäten lernten sie einerseits Institutionen der EU kennen, andererseits befassten sich die Jugendlichen auch dem Umweltschutz. In Kleingruppen wurden beispielsweise Samenbomben geformt, die das Begrünen und Aussäen von Pflanzensamen vereinfachen sollen.
Der Dienstag startete zunächst mit Unterricht für unsere Schüler*innen sowie Hospitationen für die begleitenden Lehrer*innen. Dieser Austausch ermöglichte allen Teilnehmer*innen Einblicke in die Organisation des französischen Schulwesens. Nach zwei Stunden Unterricht wurde für unsere Schüler*innen ein Kunstworkshop organisiert, in dem sie selbst Lesezeichen gestalten konnten.Nach dem Mittagessen in der schuleigenen Kantine, stand eine Stadtführung durch Laval auf dem Programm. Die französischen Schüler*innen hatten sich Stationen überlegt, an die sie die Gruppe führen wollten und dazu Texte vorgelesen
Am Mittwoch nahmen unsere Schüler*innen einem Workshop teil, der von der Municipalité de Laval organisiert worden war. Im Zentrum standen die Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Abfallminimierung. Nach einer kurzen Einführung, wie die Abfallwirtschaft in Laval organisiert wird und wie viel Abfall in der Stadt und den umliegenden Gemeinenden produziert wird, wurden die Schüler*innen in Kleingruppen aufgeteilt. Sie überlegten sich Ansätze dazu, was sie selbst beitragen können, um weniger Müll zu produzieren und die Umwelt im Sinne eines Zero-Waste-Haushalts schützen können. Sie stellten selbst nachhaltige Bienenwachstücher sowie Putzlappen her. Kleine, einfache aber wirkungsvolle Beiträge wie diese, können dazu beitragen, dass bewusst auf Plastik verzichtet wird.
Für den Donnerstag wurde von den französischen Kolleg*innen eine Exkursion zum Mont Saint-Michel organisiert, den die Jugendlichen selbst erkunden konnten. Diese eindrucksvolle mittelalterliche Klosterinsel im Département Manche befindet sich knapp vor der Küste der Normandie. Im Anschluss ging es weiter in die Bretagne, nach Saint-Malo. Dort konnten die Schüler*innen eigenständig die schöne Altstadt besuchen, bevor zum Abschluss der Besuch eines Kraftwerks der eDF (Électricité de France) auf dem Programm stand. Das besuchte Kraftwerk liegt in der Mündung der Rance und verbindet zugleich als Brücke die Städte Saint-Malo und Dinard. Elektrizität wird hier – ganz im Sinne des aktuellen Green Deals der EU – schon seit den 1960er Jahren mithilfe der Gezeitenkräfte produziert. Die Funktionsweise der Usine marémotrice de la Rance gleicht damit einer Mühle. Zahlreiche Turbinen, die nach dem Rhythmus von Ebbe und Flut angetrieben werden, erzeugen hier etwa 12% des Strombedarfs der Bretagne, was in etwa der Einwohnerzahl der bretonischen Hauptstadt Rennes entspricht.
Am Freitag, bevor die abschließenden Zertifikate überreicht wurden, beschäftigten sich die Jugendlichen in Kleingruppen mit einigen Fragen, die ihr schulisches Umfeld betreffen. Welche nachhaltigen Projekte gibt es bereits an den beiden Schulen? Welche Projekte könnten gestartet werden? Was kann die eigene dazu beitragen, um die Sustainable Goals zu erreichen?
Wir möchten uns sehr herzlich beim Collège Pierre Dubois, insbesondere bei Cécile Le Bloa, Cécile Pitois und Anne-Marie Mille, für die Gastfreundschaft und die herzliche Aufnahme bedanken. Wir freuen uns auf weitere spannende Projekte mit unseren französischen Partner*innen!
Prof. Mag. Bernd Fiechtl
Prof. Mag. Timo Pichler, BA